Hörverlust im Alltag

Ein Restaurantbesuch kann zu einer Herausforderung werden, wenn Sie die Umgebungsgeräusche nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Gespräche von Nebentischen und aus der Küche, Geklapper von Geschirr, all das kann nicht mehr eindeutig zugeordnet werden, wenn das Gehör schlechter wird. Die Gespräche mit dem Gegenüber verschwimmen und der als Genuss geplante Abend wird zum Stressfaktor. Vor allem Nebengeräusche bereiten Probleme und die Kommunikation mit dem Bedienpersonal kann angesichts der Geräuschkulisse erschwert werden. Haben Sie einmal einen solchen Abend erlebt, ist das Bedürfnis nach einer Wiederholung meist gering. Werden Restaurantbesuche vermieden, ist dies jedoch ein weiterer Schritt hin zur sozialen Isolation.

Ob Sie gerne Musik hören oder machen, in der Natur unterwegs oder Kino-Fan sind: Das Gehör spielt bei nahezu allen Freizeitaktivitäten mit. Und ein Verlust wiegt in diesen Bereichen besonders schwer. Wenn Sie beim Spaziergang im Wald das Vogelzwitschern und Blätterrauschen nicht mehr eindeutig oder nur noch gedämpft wahrnehmen, kann ein großes Stück Lebensfreude verloren gehen. Auch die Kommunikation mit anderen, mit Freunden und der Familie, wird erschwert. Insbesondere Stimmen in hohen Tonlagen, von Frauen und Kindern, werden bereits bei Beginn des Gehörverlusts immer schlechter verstanden. Die lauten Umgebungsgeräusche im Schwimmbad oder im Freizeitpark werden zum Stressfaktor, weil sie sich nicht mehr eindeutig zuordnen lassen – und sie können den Verlust der Hörkraft sogar noch verstärken.

Im Beruf zählt gutes Hören buchstäblich zum guten Ton. Ein Verlust wird im Job daher oftmals als besonders unangenehm angesehen. Je nach Berufsbild kann sich die Arbeitsleistung verschlechtern, etwa wenn Sie in Meetings und Konferenzen den Gesprächen nicht mehr folgen können, oder sogar gefährlich werden – zum Beispiel bei der Arbeit mit Maschinen. Kann die Kommunikation mit Kollegen, Vorgesetzten und Kunden nicht mehr einwandfrei geführt werden, hat das weitreichende Folgen. Die Chance auf Erfolge können aufgrund von schwindendem Gehör ausbleiben. Erfahren Sie, wie Sie trotz Hörverlust weiterhin erfolgreich im Beruf bleiben.

Verkehrs- und Baustellenlärm, Gespräche von Passanten – Städte sind laut und die Lärmentwicklung ist oftmals Mitursache für das Schwinden des Gehörs. Wenn Sie bereits schlechter hören, bedeutet ein Bummel durch die Stadt Stress und kann gefährlich werden, etwa wenn Sie ein herannahendes Auto nicht rechtzeitig bemerken. Verkaufsgespräche in Geschäften werden schwierig und die Kommunikation mit dem Partner führt oftmals zu Missverständnissen, gerade wenn viele Umgebungsgeräusche auf Sie einprasseln. Das alltägliche Erleben wird so schrittweise immer mehr eingeschränkt.

Betroffene bemerken den Gehörverlust zunächst oftmals nicht, was fatale Folgen haben kann. Denn je früher er erkannt wird, desto weniger Einschränkungen werden Sie im alltäglichen Leben erleben. Eine frühe Therapie kann zudem einen Verlust des Gehörs heilen, abhängig von seiner Ursache. Diese können vielfältig sein. Unfälle, Hörsturz, Entzündungen oder ein steigendes Lebensalter sind mögliche Einflussfaktoren, wenn Sie Ihre Umgebung immer leiser wahrnehmen.

Bemerken Sie entsprechende Symptome, suchen Sie einen Arzt auf. Ein Hals-Nasen-Ohren-Spezialist führt Hörtests durch und kann äußere Einflüsse für Schwerhörigkeit ausschließen. Fremdkörper, verhärteter Ohrenschmalz oder Schwellungen können kurzfristige Hörverluste auslösen. Ist das ausgeschlossen, geht es an eine tiefere Anamnese. Je nachdem, welche Ursache Verlust des Gehörs hat, helfen unterschiedliche Therapien, darunter ein Hörgerät.

Ein Hörgerät ist für viele ein Schrecken und das aus unterschiedlichen Gründen. Aus Angst vor Stigmatisierung, oftmals auch, weil die notwendigen Einstellungen überfordern oder ein nicht korrekt eingestelltes Hörgerät das Leiden sogar noch verschlimmert. All das muss heute jedoch nicht mehr sein. Moderne Hörhilfen sind nahezu unsichtbar und lassen sich sehr exakt auf die individuelle Ausprägung des Gehörverlusts einstellen. Digitale Hörhilfen wurden in den vergangenen Jahren stetig verbessert und erlauben zahlreiche Einstellungen, die Betroffenen das Leben erleichtern. So lassen sich etwa mithilfe eines Audiogramms die Einstellungen sehr exakt anpassen. Optimal eingestellte Geräte sind eine große Hilfe: Gespräche werden wieder lauter, Umgebungsgeräusche klar wahrgenommen. Ob Verkehrsgeräusche oder Vogelzwitschern, Musik, Filme oder die Spielgeräusche der Enkelkinder: Ein Hörgerät ermöglicht es Menschen mit Gehörverlust, wieder wie gewohnt am Alltag teilzunehmen.