Loch im Trommelfell – Symptome, Ursachen und Behandlung
Wie erkenne ich ein Loch im Trommelfell?
Das Trommelfell ist eine dünne Membran, die das Innenohr von dem äußeren Teil des Ohres abschließt, sodass ein Schutz vor Keimen gewährleistet ist. Gleichzeitig ist es essentiell für die Weiterleitung von äußerlich eintreffenden Schallwellen und hat somit eine Schlüsselrolle im Hörprozess. Bei einem Loch in dieser empfindlichen Membran sprechen Ärzte von einer sogenannten Trommelfellperforation.
Im Folgenden finden Sie wichtige Informationen, die Sie bei einem Loch im Trommelfell kennen sollten. Dazu zählen die Ursachen, die möglichen Symptome, wie der Arzt eine Diagnose stellt und die Behandlungsmöglichkeiten. Sollten Sie weitere Fragen haben beraten wir Sie kostenlos und unverbindlich.
Inhaltsverzeichnis
- Symptome
- Diagnose
- Ursachen für ein Loch
- Therapie
Die Symptome
Bei einer traumatischen Genese tritt ein plötzlicher Schmerz und in vielen Fällen ein akuter Hörverlust auf. Auch leichte Blutungen können auftreten.
Im Gegensatz hierzu lässt bei den akut entzündlichen Trommelfellperforationen der Schmerz nach der Entleerung des Sekretes nach. Ist auch das Innenohr von der Entzündung in Mitleidenschaft gezogen, kann es zu Schwindel und Übelkeit kommen. Auch Ohrgeräusche (Tinnitus) und zuckende Augenbewegungen (Nystagnmus) sind dann mögliche Symptome. Selten kann auch der Ohrgeräusche, der am Rande des Mittelohrs verläuft, beeinträchtigt sein. Dies führt zu einer Lähmung einzelner Gesichtsmuskeln.
Diagnose
Durch eine Ohrenspiegelung (Otoskopie) oder -mikroskopie kann ein Arzt eine eindeutige Diagnose stellen. Es sollte unbedingt ein Hörtest durchgeführt werden, mit dem unter anderem auch eine Beteiligung des Innenohrs ausgeschlossen werden kann.
Defekte des Trommelfells heilen in der Regel gut und schnell (ca. 4 Wochen). Sind jedoch die Gehörknöchelchenkette oder das Innenohr mit betroffen, kann es zu einer dauerhaften Hörminderung bis hin zur Taubheit kommen. In jedem Fall sollte ein Hals-Nasen-Ohrenarzt konsultiert werden.
Ursachen für ein Loch im Trommelfell
Die Ursachen für einen solchen Defekt können vielfältig sein. Sie können traumatischer (durch eine Verletzung bedingt) oder entzündlicher Natur sein. Als häufigste Ursache aus dem traumatischen Kreis gilt die Selbstverletzung mit einem Wattestäbchen bei der Reinigung des Ohrs. Andere traumatische Ursachen können ein Schlag auf das Ohr, plötzliche Druckänderungen (zum Beispiel beim Fliegen oder Tauchen, aber auch bei einer Explosion), Schädelverletzungen oder auch ein harter Wasserstrahl bei unsachgemäßer Gehörgangsspülung sein. All das kann zu einem Riss im Trommelfell führen.
Zu den entzündlichen Ursachen zählt die Mittelohrentzündung (Otitis media). Hierbei unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Bei der akuten Form kann im fortgeschrittenen Stadium und großer Eiteransammlung dieser das Trommelfell durchbrechen. Nach Trommelfelldurchbruch und Abfließen des Eiters bessern sich die Beschwerden (Schmerzen und Druckgefühl) plötzlich. Durch die Belüftung des Mittelohrs kann nun die Entzündung so auch besser heilen. Das Loch im Trommelfell heilt im Regelfall von alleine. Chronische Mittelohrentzündungen gehen nahezu immer mit einer Trommelfellperforation einher.
Therapie
Kleine Defekte heilen von alleine. Risse im Trommelfell oder größere Defekte müssen zunächst begradigt und dann geschient werden. Hierzu legt der Arzt Silikon- oder Papierstreifen auf das Trommelfell, um die Heilung zu beschleunigen. Bei Versagen dieser Methode oder bei größeren Verletzungen, kann der Defekt auch operativ verschlossen werden (Myringoplastik). Sind die Gehörknöchelchen betroffen und zerstört, muss eine Rekonstruktion mittels Tympanoplastik erfolgen.
Eine Komplikation der Trommelfellperforation ist die chronische Knocheneiterung (Cholesteatom). Hierbei handelt es sich um einen randständigen Trommelfelldefekt, der operativ versorgt werden muss, da es sich um einen progressiven destruierenden Prozess handelt. Hatte das verletzte Ohr Kontakt zu Wasser, sollte prophylaktisch ein Antibiotikum eingenommen werden. Beim Duschen sollte der geschädigte Gehörgang mit Creme-Watte verschlossen werden.