Alles über Schallleitungsstörung
Anzeichen von Schallleitungsschwerhörigkeit
Im Ohr wird der Schall von der Luft über eine mechanische Kette (Trommelfell, Gehörknöchelchen und Labyrinth) in Aktionspotentiale der Nervenfasern umgewandelt. Diesen Vorgang nennt man Transduktion. Bei der Schallleitungsschwerhörigkeit ist diese Überleitung gestört und das Hörvermögen somit eingeschränkt. Bei uns erfahren Sie alles zum Thema Schallleitungsschwerhörigkeit.
Im Folgenden erhalten Sie wichtige Informationen zur Schallleitungsschwerhörigkeit. Wir informieren Sie hier zu den Ursachen, den Symptomen, der Diagnose durch den Facharzt und die möglichen Behandlungsformen. Für Fragen stehen Ihnen unsere Experten am Telefon kostenlos und unverbindlich zur Verfügung. Rufen Sie uns dazu einfach an.
Inhaltsverzeichnis
- Ursachen
- Symptome
- Diagnostik
- Therapien
Ursachen der Schallleitungsschwerhörigkeit
Ursachen dieser Hörminderung können im äußeren Gehörgang oder im Bereich des Mittelohrs liegen. Die zugrundeliegenden Mechanismen können vielfältig sein. Mögliche Ursachen sind Erkrankungen wie Otosklerose, ein Cholesteatom oder entzündliche Geschehen, die mit einem Mittelohrerguss oder auch narbigen Veränderungen einhergehen.
Auch häufig ist eine Behinderung der Schallleitung durch einen Pfropf aus Ohrenschmalz (Cerumen), einen anderen Fremdkörper oder eine Otitis externa. Nach einem Unfall kann es sich auch um eine Fraktur des Felsenbeins handeln.
Symptome
Alle Geräusche des Alltags werden bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit leiser wahrgenommen. Gespräche erscheinen anstrengender. Die Qualität der Geräusche ist jedoch nicht entscheidend – hohe wie tiefe Töne werden vermindert wahrgenommen.
Betroffene beschreiben häufig das Gefühl „durch Watte zu hören“ oder „Ohropax zu tragen“.
Diagnostik
Bei der Diagnostik der Schallleitungsschwerhörigkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Phänomen zu belegen. Durch eine Otoskopie können Verletzungen des Trommelfells, Fremdkörper im Gehörgang (wie beispielsweise Ohrenschmalz) und auch ein Mittelohrerguss ausgeschlossen werden.
Beim Weber-Test wird das schwerhörige Ohr lateralisiert – das heißt der Ton wird lauter wahrgenommen. Bei diesem Versuch wird eine angeschlagene Stimmgabel auf den Scheitel gesetzt – der Ton sollte in beiden Ohren gleich laut wahrgenommen werden.
Der Rinne-Versuch fällt negativ aus, ist also pathologisch und weist auf eine Störung der Schallleitung hin. Bei diesem Versuch wird eine angeschlagene Stimmgabel aufs Mastoid hinter dem Ohr gesetzt und gewartet bis kein Ton mehr wahrgenommen werden kann. Dann wird die (noch schwingende) Stimmgabel vor das Ohr geführt und der Ton sollte mittels Luftleitung wieder wahrgenommen werden können. Ist dies nicht der Fall, wird von einem negativen Rinne-Versuch gesprochen.
Mittels eines Tympanogramms kann eine Aussage über die Beweglichkeit des Trommelfells gemacht werden. Herrscht im Mittelohr der gleiche Druck wie im äußeren Gehörgang, schwingt das Trommelfell normal. Besteht jedoch ein Druckunterschied, verändert sich das Schwingverhalten und damit die Schallweiterleitung. Durch diese Untersuchung kann daher ein erhöhter Druck (z.B. bei einem Paukenerguss) oder ein verminderter Druck (z.B. bei einer Belüftungsstörung) in der Paukenhöhle diagnostiziert werden. Hierdurch kann die Ursache der Schalleitungsschwerhörigkeit deutlich eingegrenzt werden.
Im Tonschwellenaudiogramm (subjektiver Hörtest) kann zwischen einer Störung der Knochen- und der Luftleitung unterschieden werden, also eine Schallleitungs- von einer Schallempfindungsschwerhörigkeit abgegrenzt werden. Die Luftleitungskurve liegt hierbei bei deutlich höheren Dezibelwerten als die der Knochenleitung. Es sind also deutlich lautere Töne notwendig, um eine mit der Knochenleitung vergleichbare Wahrnehmung zu erreichen. Der Schall wird also über den Luftweg schlechter geleitet.
Welche Therapien gibt es bei Schallleitungsschwerhörigkeit?
Je nach Ursache der Behinderung ist die Therapie bei Schallleitungsschwerhörigkeit einfach oder kompliziert. Eine Behinderung durch Ohrenschmalz kann schnell und unaufwendig manuell behoben werden. Auch bei einer Belüftungsstörung der Tuba auditiva lässt sich medikamentös schnell Abhilfe schaffen – beispielweise durch Gebrauch von abschwellendem Nasenspray. Bei einem Paukenerguss kann eine Entlastung durch einen kleinen Schnitt im Trommelfell notwendig werden (Parazentese). Durch diesen kann dann das Sekret abfließen und die Schwerhörigkeit ist behoben. Ein kleiner Schnitt heilt dann einfach von alleine aus. Kommt ein solcher Erguss – vor allem im Kindesalter – häufiger vor, kann ein sogenanntes Paukenröhrchen eingelegt werden.
Dieses hält dann das Loch im Trommelfell offen und verhindert weitere Entzündungen und damit einhergehende Ergüsse. Hat die Schwerhörigkeit schwerwiegendere Ursachen, wie zum Beispiel eine Otosklerose oder entzündliche Prozesse, die zu einer Zerstörung der Gehörknöchelchen geführt haben, muss an aufwändigere Verfahren zur Therapie gedacht werden. Durch moderne Operationsverfahren ist es jedoch möglich die Gehörknöchelchen oder Teile dieser zu ersetzen (Stapesplastik/Tympanoplastik). Auch Hörgeräte werden bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit eingesetzt und helfen, das Hörvermögen wieder herzustellen.